Vor etwas mehr als zwei Wochen hat die Formel 1 Saison in Melbourne mit einem Mercedes Doppelsieg begonnen. Vettel war sauer, Bottas am Fluchen und der Rest beschwerte sich über die Startampel…also ging ja alles sauber über die Bühne.
Aber hier geht es um den GP an sich.
Nachdem ich letzte Woche krankheitsbedingt durch Männerschnupfen ziemlich kaputt war, musste mein Beitrag über den GP von Bahrein aussetzen. Dies ist aber nicht so schlimm. Denn über Bahrein und Shanghai kann man sowieso nicht viel erzählen. Und da diese Woche schon der Große Preis von China dran ist, dachte ich mir ich vereine diese beiden Grand Prix’s in einem Post hier.
Nach dem Mercedes Doppelsieg in Melbourne ging es mit der Formel 1 letzte Woche nach Bahrein. Einem Subtropischen Inselstaat im persischen Golf. Luftlinie zu Dubai: ca. 500km. Mit 1,5 Mio. Einwohnern auf 750km² hat Bahrein eine 15-Mal höhere Bevölkerungsdichte als Österreich. Und die Klimabedingungen sind dort nicht nur für die Fahrer eine Herausforderung.
Der erste Streich 2004
Der Bahrein International Curcuit wurde vom deutschen Bauingenieur Hermann Tilke entworfen, der auch beim Umbau des Red Bull Rings beteiligt war, und schließlich um ca. 150Mio. Euro gebaut. Die mitten in der Wüste liegende Strecke ist 5,4km lang und besitzt eine ein Kilometer lange Start-/Zielgerade.
Der erste F1 Grand Prix in Bahrein war zugleich der erste im mittleren Osten. Damals Dominierte noch Michael Schuhmacher im Ferrari F2004 das komplette Feld. So war es nicht verwunderlich, dass es zu einem Ferrari Doppelsieg kam. Die Autos selbst mussten seitdem in Bahrein immer dem Sand standhalten, der durch Windverwehungen bis zur Strecke kommen kann. Dem entgegenzuwirken verwenden die Fahrzeuge auf dieser Strecke einen anderen Luftfilter und die sehr weitläufigen Auslaufzonen wurden Asphaltiert. Ursprünglich sprühte man den Sand um die Strecke mit einem speziellen Spray ein.
Im Jahr 2010 wurde ein alternatives Streckenlayout gefahren, den 887m längeren „Endurance Curcuit“. Hierbei wurden 8 Runden weniger als sonst gefahren. Trotzdem dauerte das Rennen an die zehn Minuten länger.
Ein Jahr später fand das Rennen nicht statt. Grund dafür waren Proteste der Schiiten gegen die Regierung. Man wollte das Rennen dann auf Oktober verschieben. Aber auch das verschobene Rennen wurde letztendlich gecancelt.
2012 fand wieder das Rennen im ursprünglichen Streckenlayout statt. Die Früchte der Proteste trug man hier trotzdem. Die Unruhen fanden immer noch statt und man forderte ein weiteres Absagen der Veranstaltung. Bei Auseinandersetzungen wurde sogar eine Person getötet. (durch wen oder was weiß man nicht) Trotz allem fand das Rennen doch statt und war seitdem jedes Jahr ein weiterer Punkt im Rennkalender. Dies war auch der erste Bahrein Sieg für Sebastian Vettel.
Da der Alkoholkonsum sowohl im sunnitischen als auch im schi’itischen Islam ein Verbot ist, wird hier bei der Siegerehrung statt der Champagnerdusche eine „Rosenwasser-Dusche“ durchgeführt.
Der zweite Streich…wieder 2004
Kommen wir nun zum nächsten Stopp der Rennserie im Land der aufgehenden Sonne. Genauer gesagt in Shanghai an der Ostküste Chinas. Dort findet ebenfalls seit 2004 ein Formel 1 Grand Pix statt. Und der Shanghai Audi International Circuit wurde vom selben Kerl entworfen, der auch in Bahrein die Strecke zu verantworten hat. Die Form des Straßenlayouts soll an das chinesische Zeichen „shang“ erinnern. Mit ein wenig Phantasie gelingt das auch. Die 370Mio. teure Strecke wurde auf dem Grund eines ehemaligen Reisfeldes erbaut und man musste während dem Bau aufpassen, damit nicht die gesamte Strecke durch den „Sumpf“ herabsackt.
Die Strecke selbst ist 5,4km lang und Besitzt neben der aktuell zweitlängsten Gerade der Formel 1 (1170m) auch die sogenannte „Schneckenkurve“. Woher diese Kurve ihren Namen hat kann man sich nur schwer vorstellen. Sie erinnert etwas an die Mercedesarena am Nürburgring, ist aber um einiges enger und besitzt zudem auch noch etwas Höhenunterschied, sodass die Fahrer bei herausfahren der Kurve besonders sorgfältig beim Gefälle sein müssen. Die Auslaufzonen sind ebenfalls sehr großzügig ausgefallen und tragen ihren Teil zur Sicherheit bei.
Die Teams selbst haben, unüblicherweise, jedes einen eigenen „Pavillion“. Diese Unterkünfte sind hinter dem Rennstall um einen Teich herum angeordnet.
Diese Strecke ist nebenbei auch Teil der FIA Langstreckenweltmeisterschaft mit den 4 Stundenrennen von Shanghai und gilt zudem als eine der modernsten Motorsportrennstrecken der Welt.
Das diesjährige Rennen findet am 14. April statt.